1. Die Fehde
1. Die Fehde,
[
71-72] plur. die -n, thätige
Feindseligkeiten, besonders unter Privatpersonen, am häufigsten zu den Zeiten
des Faustrechtes, und in weiterer Bedeutung, Haß, Streit. Alle Fehde hat nun
ein Ende, in dem Liebe: Allein Gott in der Höh sey Ehr. Ein im Hochdeutschen
veraltetes Wort, welches nur noch zuweilen in der komischen Schreibart
gebraucht wird. Die gange Fehde ward geschlichtet, Haged. Anm. Dieses Wort
lautet im Niedersächsischen, wo es gleichfalls veraltet ist, Veide, im Dän.
Fejde, im Holl. Veede, Veide, Veete, im Angels. Faehth, im Engl. Feud, im
Isländ. Faed, im Schwed. Fegd, in einigen Oberdeutschen Mundarten gleichfalls
Fecht, im mittlern Lat. und unter andern schon in den Longobardischen Gesetzen
Faida, Feida. Es ist das Abstractum von dem alten Zeitworte fi, fian, hassen,
ohne daß man erst nöthig hätte, mit Ihre das Wort Haß, Nieders. und nord. Hat,
oder mit Schiltern Eid daran zu setzen.
S. Feind, Fechten. Fehden, Krieg führen, fehdlich, feindlich,
Fehder, der angreifende Theil, sind gleichfalls veraltet. S. auch
Befehden.