Die Fee
Die Fee,
[
69-70] (zweysylbig,) plur. die -n,
eine Art erdichteter Untergöttinnen, welche die Einbildungskraft wider alle
Kenntniß der Naturkräfte ersonnen, und die dem Französischen Witze reichen
Stoff zu einer Menge Erdichtungen Anlaß gegeben hat, welche Feenmärchen genannt
werden; eine Zauberinn höherer Art. Anm. Wir haben dieses Wort nebst der Sache
selbst aus dem Franz. Fee, wo es zuerst bey den Provenzal-Dichtern vorkommt. Im
Span. und Ital. lautet es Fata, Fada, im mittlern Lat. Fada, wo man auch
männliche Fados antrifft. Die heutigen Franzosen haben das d bloß nach einer
weichlichen Mundart ausgestoßen, daher lautet dieses Wort noch in Gascogne
Fades. Leibnitz leitet es von Fatum, Eckhard aber von Vates ab. Arnobius kennt
schon Fatuas: Qui Faunos, qui Fatuas, civitatumque genios ... reverentur. In
den härten Deutschen Mundarten lautet dieses Wort Feie, Feye. Im Dithmarsischen
ist Fey eine Mutterschwester; aber das gehöret ohne Zweifel nicht hierher.