Faulenzen
Faulenzen,
[
59-60] verb. reg. neutr. mit dem
Hülfsworte haben, welches aber nur im gemeinen Leben üblich ist. 1) * Faul
riechen oder schmecken, die Fäulniß der Säfte durch Geruch und Geschmack
verrathen; doch nur im Oberdeutschen, wo dieses Wort auch fauleinen, fäulelen
lautet.
S. -Enzen. 2) Faul, d. i. pflichtmäßigen Bewegung und
Arbeit träge seyn, und dieser Neigung nachhängen, im gemeinen Leben. Im Bette
liegen und faulenzen. Im Nieders. ist dafür fülken üblich. Daher der Faulenzer,
ein fauler, träger Mensch, im Niedersächs. Lullsack, Lüley,
Vuulwambs,Lanterfant, Luggerer, Banklammert bey dem Opitz Fäuling,
S. Faul Anm. Die Faulenzerey, das Faulenzen,
faulenzerisch, diese Trägheit ver- rathend, welche insgesammt nur in den
niedrigen Sprecharten üblich sind. [
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