3. Faseln
3. Faseln,
[
49-50] verb. reg. neutr. mit dem
Hülfsw. haben. 1) In der vertraulichen Sprechart, flatterhaft, tändelhaft,
leichtsinnig denken und handeln, Munterkeit ohne Verstand äußern. Ein
vergoldeter Narr, welcher die Treppe herauf gefaselt kommt, Knaben. Mit der
Pritsche in der Hand von einem Einfalle zum andern faseln, Michäl. Und sie
faseln bey einer fremden Person herum, Weiße. Ohne Zweifel von dem noch im
Schwedischen üblichen fus, geschwinde, fysa, eilen, fösa, bewegen. 2)
Wahnwitzig reden, besonders von Kranken in der Hitze des Fiebers, fantasiren.
Der Kranke faselt. In weiterer Bedeutung auch von einer jeden Vorbringung
aberwitziger Dinge; im Oberd. fasen, fusen, fausen, fanzen, im Nieders. basen,
von welchem das Hochd. faseln das Iterativum zu seyn scheinet. Frisch leitet es
sehr gezwungen von Fastnacht ab, wofür man im gemeinen Leben auch Fasenacht
sage. Im Nieders. ist abasig und awiesig albern, verbast bestürzt, erstaunt. Da
basen im Liefl. auch herum laufen, herum schwärmen bedeutet, so. scheinet es
gleichfalls zu dem vorigen fus, geschwinde, zu gehören. Fiseln und fusseln
bedeuten im Nieders. oft mit den Fingern berühren, gelinde kratzen. übrigens
ist von dem Faseln in hitzigen Krankheiten im Niedersächs. auch mimern, primen,
reven, abreden u. s. f. üblich.