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Adelung - Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

Der Farre

Der Farre, [47-48] des -n, plur. die -n, eine im Hochdeutschen veraltete Benennung eines jungen zweyjährigen Ochsen, eines Stieres, und in weiterer Bedeutung eines jeden Ochsen, welche in der Deutschen Bibel häufig, in der höhern Schreibart aber noch zuweilen vorkommt. Anm. In der Soester Polizey-Ordnung von 1650 heißt es noch: "Die Fleischhauer sollen keine Farren vom Lübbellinge, auch "nicht zu Unzeiten, sondern alles nach Jahreszeit schlachten." Bey dem Notker heißt ein Ochs Phar und Pharre, im Angels. Fear, im Hebr. - hier nichtlateinischer Text, siehe Image - . Bey den Wörtern Bär und Eber ist schon angemerket worden, daß mehrere, vornehmlich große Thiere, ehedem den Nahmen Bar, Farr u. s. f. geführet haben. Im Dän. ist Faar, im Schwed. Far., im Griech. - hier nichtlateinischer Text, siehe Image - , ein Schaf, und - hier nichtlateinischer Text, siehe Image - Vieh, im Wend. Boran und Böhm. Baran, so wohl ein Lamm und Widder, als auch ein Stier. S. auch Färse und Pferd.