Die Falte
Die Falte,
[
35-36] plur. die -n, Dimin. das
Fältchen, Oberd. das Fältlein, zusammen gelegte Theile eines biegsamen Körpers,
und die Spur dieser Zusammenlegung. Die Falten im Papiere, in einem Zeuge.
Einen Brief, Manschetten in Falten legen. Die Falten ausplätten, ausbügeln. Die
Falten in der Haut, Runzeln, wegen einiger Ähnlichkeit. In weiterer Bedeutung
werden an den Kleidungsstücken auch die aufgeschwollenen Theile eines Gewandes,
welche der weite Umfang des Zeuges macht, Falten genannt. Figürlich, die Falten
des Herzens, verborgene, geheime Neigungen. Hätte ihnen doch ihr edelmüthiges
Herz eher erlaubt, die Falten des seinigen zu durchschauen! Hohel. 7, 5. Kommen
auch Haare in Falten gebunden vor, welcher Gebrauch aber im Hochdeutschen
ungewöhnlich ist. Anm. Falte, Angels. Fealde, Engl. Fold, Schwed. Fall, Pohln.
und Böhm. Fald, im mittlern Lat. Faltus, im Span. Falta, im Ital. Falda, im
Holl. Voude, soll, dem Wachter und Ihre zu Folge, von dem Lat. plica und -plex,
und dem Griech. - -
hier nichtlateinischer Text, siehe Image -
abstammen. Es stehet dahin, ob nicht der wahre Stamm in fallen oder zu fehlen
zu suchen ist. Das Nieders. Ploje kommt dem Lat. plica näher. übrigens heißen
die Falten in einem Kleide im Nieders. Flunken, unförmliche Falten aber im
Papiere, Zeuge u. s. f. Krunkeln oder Fissen. Ehedem bedeutete dieses Wort auch
ein Fach, ingleichen eine Hürde, vermuthlich weil man sie zusammen zu legen
pfleget.
S. das mittlere Latein. Falda und Faldare. In andern
Umständen lautet dieses Wort Falz, w. s.