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Adelung - Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

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Falb

Falb, [21-22] adj. et adv. 1) Blaß, bleich; im gemeinen Leben fahl.
Der Blumen hohen Glanz wird falber Grund erheben, Uz. Der Sonne erstes Licht Die ihren falben Kreis noch in der See verstecket, Schleg.
2) Von Farben, welche ihre gehörige Lebhaftigkeit verloren haben, verschossen. Ein falbes Roth, ein falbes Grün. In gemeinen Leben gleichfalls fahl. Besonders 3) bleichgelb, blaßgelb. Ein falbes Pferd. S. Falbe. Ehedem hatte man die sprichwörtliche R. A. den falben Hengst streichen, den falben Hengst reiten, wofür man auch nur sagte, den Falben streichen, d. i. schmeicheln, den Fuchsschwanz streicheln.
Mit den worten und dergleichen Kunndt er wol den valben streichen, Theuerd. Kap. 85,
4) Schwärzlich dunkelgrau, doch nur in der Stelle, das falbe Haar; 3. Mos. 13, 31, 37; wo wenigstens das Hebr. - hier nichtlateinischer Text, siehe Image - , schwärzlich bedeutet. Anm. Falb, Ital. falbo, Franz. fauve, Engl fallow, in einigen Gegenden Oberdeutschlandes falch, kommt mit flavus, im mittlern Lat. falvus, favellus, genau überein. S. Fahl, Faul, Gelb, Welk. Die Zeitwörter falben, bleich, welk werden, und fälben, welk machen; welche bey den Schwäbischen Dichtern sehr oft vorkommen, sind im Hochdeutschen veraltet.
Es valwent liechte bluomen uf der heide, Otto von Brandenburg.
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