+ Das Leesegel
[
2153-2154] (der Seemann sagt nicht
Beysegel), ein schmales Segel, welches an der einen, oder an der andern Seite
eines Hauptsegels beygesetzt wird, indem man die Rah desselben mit einer Spiere
verlängert. Die Leesegel werden nicht eben bey schwachem Winde, sondern bey
einem jeden günstigen Fahrwinde, welcher weder zu stark, noch zu schwach ist,
beygesetzt. Bey sehr schwachem Winde würden sie nur durch ihr Schlottern die
Rahen ohne Nutzen beschweren, und bey einem heftigen Winde läßt man sie nur
dann stehen, wenn man sein Heil in einer schnellen Flucht suchen, und folglich
Masten und Segel aufs Spiel setzen muß. Sie heißen Leesegel, weil sie bey einem
Seitenwinde nur an der Leeseite beygesetzt werden; vor dem Winde aber an beyden
Seiten der Hauptsegel. [
2155-2156]