Eu
, ein Doppellaut, welcher vornehmlich der Oberdeutschen Mundart
eigen, und aus derselben auch in die Hochdeutsche Mundart gekommen ist. Euch,
Eule, Freund, Heu, neu. Die Niederdeutsche Mundart, eine Feindinn aller breiten
Doppellaute, weiß ihm in den meisten Fällen durch das u, ü oder
ij zu entgehen; juk, jik, ju, euch, Ule, Eule, Fründ, Freund, sucht,
feucht, Büdel, Beutel, Büte, Beute, Für, Feuer, nij, neu. Einige
gemeine Hochdeutsche Mundarten, welche das Unangenehme in diesem Doppellaute
empfinden, suchen ihn, wo es möglich ist, in ein ö zu verwandeln.
Fröde für Freude. Allein, da wir ihn einmahl schreiben, so ist es
auch billig, daß wir ihn so aussprechen, wie er geschrieben wird. Dagegen
pflegen andere Oberdeutsche Mundarten, welchen dieser Doppellaut noch nicht
rauh und breit genug ist, ihn gerne in ein oi und ui umzubilden. Oile, Eule,
oih, uich, euch, Foir, Feuer, hoit, heut, u. s. f. Andere Mundarten, z. B. die
Cölnische, lässet ihm gerne ein v oder w nachschleichen. Euver,
euwer, euer, Feuver, Feuer,theuver, theuer. Ja ehedem schrieb man statt eu, nur
ew, welches denn wie euv ausgesprochen wurde, wovon das Wort euer noch ein
Überbleibsel aufbehalten hat;
S. dasselbe. Von der Verwandlung des ie in eu in einigen
Zeitwörtern,
S. Je. [
1979-1980]