Der Essig
, des -es, plur. von mehrern Arten, die -e, eine spirituöse
Pflanzensäure, welche durch die zweyte Gährung erhalten wird. Essig
machen, brauen. Zu Essig werden. So sauer wie Essig. Weinessig, Bieressig,
Hindbeerenessig u. s. f.Anm. Dieses Wort lautet bey dem Ottfried, Notker und
Tatian Ezzich, im Angels. Ecet, im Goth. Akelt, im Böhm. und Pohln. Ocet,
im Hungar. Eczete, im Latein. Acetum, im Griech. -
hier nichtlateinischer Text, siehe Image - . Andere Mundarten haben
statt des Zischlautes oder k ein t oder d, wie das Nieders. Etik, das
Holländ. Edick, das Isländ. Edik, das Dän. Ädikke, das
Schwed. Aettika. Ohne Zweifel hat der Essig von seiner beißenden
Säure den Nahmen, und da kann derselbe so wohl von essen, Nieders. eten,
beißen, als auch von Ecke, Spitze, Stachel u. s. f. abstammen. In einigen
gemeinen Sprecharten hat man auch die Zeitwörter essigen, zu Essig werden,
und esseln, säuerlich schmecken. Das Bier, der Wein
esselt. [
1973-1974]