Erzeigen
, verb. reg. act. 1) * Eigentlich, wie zeigen. Als erzeige ich
ir min wundes herze, Heinr. v. Morunge. Es erzeiget sich zuweilen ein Gespenst,
im Oberdeutschen.
Sich für der Urtheilbank des Richters zu erzeigen,
Opitz.
[
1957-1958] Die große Hand, die der
Herr an den Egyptern erzeiget hatte, 2 Mos. 14, 31. Zu erzeigen deinem Knechte
deine Herrlichkeit, 5 Mos. 3, 24. In dieser Bedeutung ist es im Hochdeutschen
veraltet. 2) Figürlich, durch die That zu erkennen geben, bezeigen,
erweisen. Sich als einen Freund, als einen Feind erzeigen. Sich demüthig,
dienstfertig, widerspänstig, gehorsam, dankbar, willig, freundlich
erzeigen. Er hat mir viel Gutes, alle Liebe, viele Wohlthaten, einen
großen Gefallen, einen wichtigen Dienst erzeiget. Ich danke für
erzeigte Ehre. Im Oberdeutschen ist dieses Wort von einem noch weitern Umfange
der Bedeutung; daher auch die biblischen Ausdrücke, einem alle Untreu
erzeigen, 1 Macc. 11, 53; seine Macht erzeigen, Röm. 9, 22; damit sie dir
Gottesdienst erzeigen wollten, Weish. 12, 6; und andere ähnliche
Ausdrücke mehr. So auch die Erzeigung. [
1959-1960]