Ertragen
, verb. irreg. act.
S. Tragen, dessen Bedeutung es auch hat, doch mit dem
Nebenbegriffe des Ausharrens im Tragen. 1) Eigentlich. Das Gewicht ist mir zu
schwer, ich kann es nicht ertragen. Der Grund kann den schweren Bau nicht
ertragen. 2) Figürlich, erdulden, ausstehen; im mittlern Lateine apportare
und deportare, im gemeinen Leben vertragen. Kälte, Hitze ertragen. Ich
habe vieles Unrecht ertragen müssen. Etwas mit Geduld ertragen. Die
Härte des Schicksales ertragen. Er kann die Kosten nicht ertragen. Die
Heiden können sein Drohen nicht ertragen, Jer. 10, 10.
Wie soll ich voller Scham sein Angesicht ertragen?
Weiße.
Anm. So wohl in der eigentlichen, als in den figürlichen
Bedeutungen lautet dieses Zeitwort bey dem Kero fartragan und ketragan, bey dem
Ottfried firdruagan, bey dem Tatian fortragen, im Schwed.
fördraga. [
1947-1948]