Erröthen
, verb. reg. neutr. mit dem Hülfsworte seyn, roth werden,
in der dichterischen Schreibart.
Die reifende Äpfel, Glühn erröthend am Baum,
Zachar.
Am häufigsten von der Gesichtsfarbe, wenn sie eine
Wirkung der Scham ist. Er erröthete, als er sich getroffen fand. Ich
fühlete eine Bewegung in mir, darüber ich erröthete, mich
schämete. Ein gutes Gewissen darf nie vor sich selbst erröthen. Vor
etwas, über etwas erröthen. Erröthest du nicht, mir das zu
sagen? Daher die Erröthung.Anm. In den zusammengesetzten Zeiten wird
dieses Wort im Hochdeutschen wohl nicht leicht gebraucht. Im Oberdeutschen
scheinet es auch active üblich zu seyn. Wenigstens gebraucht Opitz es so:
Wo sie (die Sonne) zu Morgenszeit die Welt pflegt zu
erröthen.
In eben dieser Mundart ist anstatt des Neutrius auch
entröthen gangbar. [
1931-1932]