Erquicken
, verb. reg. act. welches nur noch im figürlichen Verstande
gebraucht wird, neues Leben, d. i. neue Kräfte, ertheilen. Frisches Wasser
erquickt einen Durstigen, ein kühles Lüftchen einen Ermatteten, eine
stärkende Arzeney einen Kranken, sanfter Trost einen Bekümmerten. Der
Regen erquicket das Land. Der Schlaf hat mich recht er-quickt. Ingleichen
jemanden erquicken, ihm durch Reichung erquickender Sachen neue Kräfte
ertheilen. Wie sehr haben sie mich erquickt! Ich habe mich wieder erquickt.
Daher die Erquickung, so wohl von der Handlung des Erquickens, als auch von dem
Mittel derselben, in welchem Falle es auch den Plural leidet. Der Thau ist eine
Erquickung für das Land. Überall sehe ich die Hand des gütigsten
Versorgers, der mir aus dem Innersten der Erde seine Erquickungen hervor
strömen lässet.Anm. Erquicken, bey dem Kero erqhuichan, bey dem
Willeram irquichen, bey dem Ottfried erquickan, in den spätern Zeiten
erkücken, bedeutete, so wie das einfache quicken, eigentlich lebendig
machen. Er chichta in fon tode, er erweckte ihn von dem Tode, Notker. Fon thote
inan erquictos, Ottfried. Daher bedeutete es auch theils ausbrüten, theils
aber auch einen Ohnmächtigen, oder einen der außer sich ist, wieder
zu sich selbst bringen. Indessen kommt es in der heutigen Bedeutung schon bey
dem Kero vor, und da scheinet es nach dem Lat. recreare gebildet zu seyn.
S. Quick und Quicken. [
1929-1930]