Erfreuen
, verb. reg. act. 1. Freude machen, Freude erwecken. Deine
Aufrichtigkeit, deine gute Aufführung erfreuet mich gar sehr. Dein
Schreiben hat mich sehr erfreuet. Es erfreuet mich, daß du noch lebest.
Jemanden mit seiner Gegenwart zu erfreuen. Erfreuen sie mich doch mit einer
Antwort. Ingleichen, lustig, vergnügt machen; doch nur noch im
Oberdeutschen und in der biblischen Schreibart. Der Wein erfreuet des Menschen
Herz. 2. Sich erfreuen, als ein Reciprocum, für sich freuen, Freude
empfinden. 1) Eigentlich. Sich über anderer Unglück erfreuen. Ich
erfreue mich, [
1889-1890] daß es dir wohl gehet. Wie
wird er sich erfreuen, wenn er das hören wird! Statt des Vorwortes
über wird im Oberdeutschen auch die zweyte Endung des Hauptwortes
gebraucht. Sich eines Dinges erfreuen. Ich erfreue mich deiner Gesundheit. Auch
das Mittelwort erfreuet wird zuweilen anstatt des Reciproci gebraucht. Ich bin
erfreuet, daß es dir wohl gehet. Da sie den Stern sahen, wurden sie hoch
erfreuet, Matth. 2, 10. Ich bin aber höchlich erfreuet in dem Herrn,
daß u. s. f. Phil. 4, 10. Obgleich die Verbindung mit den
Nebenwörtern hoch und höchlich im Hochdeutschen veraltet ist. 2)
Figürlich, besitzen, genießen, mit der zweyten Endung der Sache, und
nur in einigen Fällen. Du wirst dich deines Glückes nicht lange zu
erfreuen haben.Anm. Statt des Activi gebrauchten die Alten nur das einfache
freuuen.
S. Freuen. [
1891-1892]