Entzwey
, adv. welches eigentlich, in zwey Theile getheilet, bedeutet,
aber nur im gemeinen Leben für zerbrochen überhaupt, zuweilen auch
für zerrissen gebraucht wird. Das Band, das Schiff, die Tasse, das Bein
ist entzwey. Das Sehrohr, alles ist entzwey, Gell. wo man in der edlern
Sprechart lieber sagt, ist zerbrochen. Das Kleid, der Zeug ist entzwey, ist
zerrissen. Die Tasse ging entzwey, Gell. zerbrach. So auch mit den
Zeitwörtern entzwey brechen, entzwey fallen, entzwey schlagen, entzwey
reißen u. s. f. wo sich die anständigere Schreibart lieber der mit
zer zusammen gesetzten Zeitwörter zerbrechen, zerschlagen, zerreißen
u. s. f. bedienet.Anm. Entzwey, in dem Fragmente eines alten Gedichtes auf
Carln den Großen bey dem Schilter enzwai, bey dem Stryker entzwai, bey den
Schwäbischen Dichtern entzwein, ist vermittelst des t euphonici aus in
zwey, d. i. in zwey Theile, entstanden. Im Nieders. lautet es entwei, oder nur
twei, wo es aber zugleich ein Beywort ist, entweie oder tweie Potte,
zerbrochene Töpfe. [
1843-1844]