Empor
, ein Umstandswort des Ortes, in die Höhe, in der
Höhe, welches in den gemeinen Sprachgebrauche veraltet, und nur noch in
einigen Ableitungen und Zusammensetzungen, ingleichen in der höhern
Schreibart mit einigen Zeitwörtern, anstatt der mit auf zusammen gesetzten
Zeitwörter, so wohl in eigentlicher, als figürlicher Bedeutung
vorkommt. Die vornehmsten Verba, mit welchen dieses Umstandswort noch zuweilen
gefunden wird, sind: [
1799-1800] Bleiben. Empor bleiben, in
der Höhe bleiben, nicht untersinken; ingleichen figürlich, in Ehren,
in Ansehen bleiben.Bringen. Empor bringen, in die Höhe, ingleichen zu
Ansehen bringen, aufbringen.Gehen. Mein Herz geht empor, wie Meereswogen im
Sturm, Weiße.Halten. Dieweil Mose seine Hände empor hielt, 2 Mos. 17,
11. Eine Art, die ihre Augen hoch trägt, und ihre Augenlieder empor
hält, Sprichw. 30, 13.Heben. Datum wird er das Haupt empor heben, Ps. 110,
7. Du kränkest dich über das, was trösten und uns über die
Widerwärtigkeiten empor heben sollte.
Kaum heb' ich meine Hand empor. So steigt hier ein Pallast und
dort ein Thron hervor, Gell.
Helfen. Der den Betrübten empor hilft, Hiob 5,
11.Kommen. Empor kommen, in die Höhe kommen; ingleichen figürlich, zu
Ehren, zu Ansehen kommen.Schweben. Wie die Vögel schweben empor, Hiob 5,
7. Ihre Widersacher schweben empor, Klagel. 1, 5.Schwingen. Sich durch seine
Tapferkeit zur Höchsten Würde empor schwingen.Starren. Sein Auge
starrte empor, er athmete ganz schwach, Weiße.Stehen. Hoch stehet dein
Wipfel empor, Geßner, von der Eiche.Steigen. Empor steigen, in die
Höhe steigen; ingleichen figürlich, zu Ehren, zu Ansehen
gelangen.Stellen. - Denn wer jetzt kleinen Schein
Erwählet, soll hernach empor gestellet seyn, Opitz.
Tragen. Und die Wasser wuchsen, und huben den Kasten, und
trugen ihn empor über der Erden, 1 Mos 7, 17.Treten. Und Abjathar trat
empor, 2 Sam. 15, 24, trat auf.Wachsen. Und die Dornen wuchsen empor, Marc. 4,
7.Wallen. Wo der Rauch in die Luft empor wallt, Geßn.Wollen. Empor wollen,
in die Höhe wollen, so wohl eigentlich, als figürlich.Anm. Dieses
Wort lautet unter den Schwäbischen Kaisern enbor, bey dem Hans Sachs
entbor, in dem Theuerdank aber schon empor. Die letzte Hälfte gehöret
zu dem Verbo bären, tragen, welches in dem Munde der neuern Oberdeutschen,
denen dieses Nebenwort vorzüglich eigen ist, sein b in ein p verwandelt
hat.
S. Bahre und Borwisch. Die erste Sylbe ist gleichfalls
das Vorwort in, welches um des folgenden Lippenbuchstabens willen, sein n in nt
und nachmahls in m verwandelt hat.
S. Em und Ent. [
1801-1802]