Empfehlen
, verb. irreg. act. (
S. Befehlen,) eines Schutz, Liebe oder Vorsage mit
Worten und bittend anvertrauen und übergeben. Ich habe ihm meinen Freund
auf das angelegentlichste empfohlen. Er ist mir sehr dringend empfohlen worden.
Ich empfehle ihnen diese Sache. Jemanden Gottes Schutz empfehlen. Besonders
pflegt man sich bey dem Abschiede des andern Liebe und Andenken zu empfehlen,
daher dieses Wort in der Modesprache der Höflichkeit oft für Abschied
nehmen gebraucht wird. Ich will mich ihnen empfehlen, d. i. Abschied von ihnen
nehmen.
Nein, denn sie fängt schon an, sich bestens zu empfehlen,
Gell.
Figürlich, der Grund von dem Wohlwollen anderer seyn.
Seine gute Meine empfiehlt ihn. Sein Unglück empfahl mir ihn
nachdrücklich. Ein empfehlendes Gesicht.So auch das Hauptwort die
Empfehlung, welches über dieß auch die Formel bedeutet, mit und in
welcher man sich jemanden empfiehlet, und in diesem Verstande auch den Plural
leidet.Anm. Enpfelan kommt zuerst im Schwabenspiegel vor. Indessen ist dieses
Wort so neu doch nicht. Denn Anafilhan bedeutet schon bey dem Ulphilas, eines
Sorge und Aufsicht anvertrauen, und Anafilh die Übergabe.
S. Befehlen, und Anbefehlen. Die erste Sylbe ist auch in
diesem Worte das Vorwort an oder in, welches nachmahls in ent und in den
spätern Zeiten in emp verwandelt worden.
S. Em und Ent. [
1797-1798]