Die Elsebeere
, plur. die -n, ein Nahme, welcher im gemeinen Leben einer
dreyfachen Art von Beeren beygeleget wird. 1) Den schwarzen, länglichen,
süßen, aber schleimigen Beeren einer Art [
1793-1794] des Wegedorns ohne Stacheln, mit Zwitterblumen, die mit einem
Staubwege versehen sind, und mit Blättern, welche einen glatten Rand
haben; Rhamnus Frangula, L. Diese Beeren werden auch Faulbeeren, Ahlkirschen,
Spörgelbeeren, Schießbeeren, wilde Kirschen, genannt. Die Staude
aber, die sie trägt, und welche in allen Hecken wächset, heißt
Elsebaum, Elsebeerbaum, Faulbaum, schwarze Erle, Spörgelbeerstaude,
Läusebaum, Deutscher Rhabarberbaum; Hundsbaum, und in Niedersachsen
Sprecken, Spricker, ihr Holz aber Pinnholz, Zapfenholz, Läuseholz,
Grindholz, und Pulverholz. 2) Den schwarzen Vogelkirschen, der Frucht des
Prunus Padus, L. welche in verschiedenen Gegenden auch Ahlkirschen,
Traubenkirschen, Hohlkirschen, Haubeeren, Hühneraugenbeeren, Scherpchen,
Patscherpen, und in Oberdeutschland Elex, und Elxen genannt werden. Der Baum,
der sie trägt, ist unter den Nahmen des Elsebeerbaumes,
Vogelkirschenbaumes, Altbaumes Stinkbaumes, Drachenbaumes, Hundsbaumes,
Dirleinbaumes, Kirschbaumes, Faulbaumes u. s. f. bekannt. 3) Am häufigsten
führet diesen Nahmen die Frucht einer Art des Hagedornes mit
herzförmigen siebeneckigen Blättern; Crataegus torminalis, L. der zu
einem hohen Baume wächset, und ein hartes, brauchbares, weißes Holz
hat, welches ein wenig in das röthliche fällt. Diese Beeren
heißen auch Mehlbeeren, Darmbeeren, Elgebeeren, Ehleinbeeren,
Hörlkebeeren, Egelebeeren, Sersebeeren, Eyerlinsbirnen, Elschbirlein,
Eischblen, Vogelbeeren, Älsbeeren, Arlesbeeren, Arbeeren, Atlasbeeren,
Adlersbeeren, Aresseln, Eschrösel u. s. f. [
1795-1796]