Die Eiternessel
, plur. die -n, eine im gemeinen Leben übliche Benennung
der Brennnessel, besonders der kleinesten Art derselben, welche am
empfindlichsten brennet, Urtica urens, L. und auch Heiternessel, im Nieders.
Hiddernettel, im Schwedischen Etternässla genannt wird.Anm. Die erste
Hälfte dieses Wortes ist das alte Verbum eitern, brennen, welches das
Iterativum von dem veralteten eiten, brennen, ist, und noch zuweilen im
Nieders. vorkommt, wo es hiddern lautet. Das Zeitwort eiten, kommt so wohl als
ein Neutrum für brennen, bey dem Notker, als auch als ein Activum für
hitzen, bey den Schwäbischen Dichtern vor. In demo eiteirsuochtest du
mich, im Feuer prüfetest du mich, Notker Kap. 16.
S. Heiß, Hitze und Heiter. Das Griech. -
hier nichtlateinischer Text, siehe Image - , brennen,
hat mit diesem eiten eine sehr sichtbare Übereinstimmung. Die
Stachelbeeren werden wegen ihrer Stacheln, welche so wie die Stacheln der
Nessel eine brennende Empfindung verursachen, in Baiern und Österreich
Eiterbutzen genannt, von Butz, ein runder Körper. [
1781-1782]