Eintränken
, verb. reg. act. 1) In den Trank oder einem andern
flüssigen Körper legen. In dieser Bedeutung tränken die
Scheidekünstler und Schmelzer derbe Erze und feste Metalle ein, wenn sie
selbige in flüssiges Bley werfen, damit sie desto eher in den Fluß
kommen. 2) Ein erlittenes Unrecht vergelten, einem etwas eintränken, sich
deßwegen an ihm rächen, im gemeinen Leben. Ich will es dir schon
wieder eintränken. Er hat mich sehr beleidigt; allein es soll ihm schon
wieder eingetränket werden.
Nun spare keine Küsse Und tränk' ihm den Verdruß
des langen Wartens ein, Günth.
3) Von einem flüssigen Körper durchdringen lassen.
So tränken die Mahler eine Fläche, auf welche sie mahlen wollen, mit
Leimwasser ein, ehe sie den Grund darauf legen. So auch die
Eintränkung.Anm. In der figürlichen Bedeutung heißt dieses Wort
auch im Niedersächsischen indränken. Eigentlich bedeutet es
auszutrinken geben, so wie man in den niedrigen Sprecharten etwas austrinken
oder ausessen muß, wenn man für ein begangenes Unrecht
büßen muß. Ich will es ihm genießen lassen, hat eben
dieselbe Bedeutung als eintränken. Es würde also diese sehr
gewöhnliche Figur keine Schwierigkeit haben. Da indessen indrang im
Schwedischen Bedrückung, Kränkung, Hinderniß bedeutet, so
könnte es durch eine härtere Aussprache auch wohl von drängen
abgeleitet werden, obgleich dieses kein so bequemes Bild für diese
Bedeutung gibt als tränken. Das sind Injurien, die ich dir eindrängen
will, Weiße.
S. 1 Eintrag. [
1755-1756]