Einschränken
, verb. reg. act. mit Schranken umgeben, in Schranken
einschließen. 1) Eigentlich; in welcher Bedeutung dieses Wort noch
zuweilen im Oberdeutschen vorkommt, wo ein Platz, ein Feld eingeschränkt
wird, wenn man es mit Schranken umgibt. In eben dieser Mundart wird eine
Parenthese eingeschränkt, wenn man sie zum Unterschiede von der
übrigen Rede mit Häkchen einschließet.
So haben ihn des Satans Schergen Mit schweren Fesseln
eingeschränkt, Gryph.
Im Hochdeutschen gebraucht man dieses Wort in der edlen und
anständigen Schreibart, 2) nur figürlich, dem Umfange, dem
Wirkungskreise Grenzen, oder Ziel und Maß setzen. Eines Freyheit
einschränken, ihr Gesetze vorschreiben, ihr Grenzen setzen. Er wird sehr
eingeschränkt gehalten, sehr eingezogen, unter scharfer Aufsicht. Man
muß seine Begierden, seine Wünsche, seinen Ehrgeiz
einzuschränken wissen, zu mäßigen. Gott hat die Dauer unsers
Lebens auf wenig Jahre eingeschränkt. Wer seine Begierden auf das
bloße Nothwendige einschränket, wird sich keinem stürmischen
Meere anvertrauen. Der Befehl wurde nochmahls bloß auf die Einheimischen
eingeschränkt, nur die Einheimischen wurden angewiesen, demselben zu
gehorchen. Sich auf eine einzige Wissenschaft einschränken, sich ihr
allein widmen. Eine eingeschränkte Gewalt, welche ihre vorgeschriebenen
Grenzen hat. Eine eingeschränkte Aussicht, welche sich nicht weit
erstrecket. Eingeschränkte Geister (kleine Geister,) bewundern alles. Ein
eingeschränktes (mittelmäßiges,) Glück. Das traurige,
eingeschränkte (gezwungene,) Wesen, welches man mit der Liebe annimmt. So
auch die Einschränkung, welches Wort oft auch für Bedingung gebraucht
wird. Ich erlaubte es dir, aber mit der Einschränkung u. s. f. Ingleichen
die Eingeschränktheit, der Zustand, da etwas eingeschränkt
ist. [
1743-1744]