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Adelung - Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

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Die Eidechse

, plur. die -n. 1) Ein beydlebiges Thier mit vier Füßen, einer glatten Haut, und langen Schwanze. Es ist ein unschädliches Thier, ob es an dem Kopfe, der Schnauze, der gespaltenen Zunge und dem gespaltenen Schwanze den Schlan- [1665-1666] gen gleicht; Lacerta, L. S. Erdeidechse und Wassereidechse. In den entfernten Welttheilen gibt es eine große Menge Abänderungen von diesem Thiere. Die neuern Schriftsteller begreifen unter diesem Nahmen auch das Krokodill, den Chamäleon, Salamander, Iguana, Stincus u. s. f. 2) Der Nahme eines neuen Gestirnes zwischen dem Schwane, dem Cepheus und der Kassiopea.Anm. In den Monseeischen Glossen heißt dieses Thier Edehsa und Egidehsa, in einer handschriftlichen Übersetzung der Bibel 3 Mos. 11, bey dem Frisch, Eydels, Edyß, bey dem Dasipodius Eglaß, Egdes, bey dem Pictorius Heidechs, Heidochs, im Angels. Athexe, im Osnabrückischen Everdyssel, Everdysse, Egedasse, Adesse, Jeewke, im Holländ. Haghedisse, Aketisse, Aerdisse, Echdisse, im Schwed. Ödla, im Isländ. Ethla. Alle diese Nahmen können ihre Übereinstimmung mit dem Griech. - hier nichtlateinischer Text, siehe Image - nicht verlängern, und es ist wahrscheinlich, daß das alte Ait, Gift, Feuer, das Stammwort derselben ist, weil dieses Thier von dem großen Haufen zu allen Zeiten für giftig und schädlich gehalten worden, einige ausländischen Arten es auch wirklich sind. Die Schreibart Eidechse ist der Hochdeutschen Mundart gemäßer, als die mit einem r, Eidexe. In einigen Gegenden ist dieses Wort männlichen Geschlechtes.
So oft ein Eidechs die Stauden durchschlüpft, Gieseke.
[1667-1668]
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