Das Eichhorn
, des -es, plur. die -hörner, Diminut. das
Eichhörnchen, des -s, plur. ut nom. sing. ein vierzehiges
vierfüßiges Thier, welches einen großen zottigen Schwanz hat, im
Sommer roth, im Winter aber grau oder gefleckt ist, und sich gern in den
Eichwäldern aufhält, wo es von Eicheln, Nüssen u. s. f. lebt;
Sciurus, L. Das Fell von denjenigen Eichhörnern, welche im Winter
getödtet werden, ist unter dem Nahmen des Grauwerkes, die Bäuche
derselben aber, besonders derjenigen, welche aus Sibirien kommen, unter dem
Nahmen Fehwamme bekannt. Das fliegende Eichhorn, Sciurus volans, L. lebt in
Sibirien, und hat zwischen den Beinen eine [
1663-1664] Haut,
die es im Springen ausdehnet, und vermittelst derselben zwar weiter springen,
aber nicht eigentlich fliegen kann. Der Schweizer; das Schweizerische Eichhorn,
wohnt in Carolina und hält sich auf der Erde auf;
S. Erdeichhorn.Anm. Im Nieders. heißt dieses Thier
Eker, und im Dimin. Ekerken, in andern gemeinen Mundarten Eicherchen, im
Dän. und Norweg. Ikhorn, Egerne, im Holländ. Iukhorn, im
Angelsächsischen Acwern, Aquern, im Engl. Squirrel. Die erste Hälfte
des Deutschen Nahmens rühret wohl von den Aufenthalte dieses Thiere in
Eichenwäldern her; nur die letzte ist noch dunkel. Horn, cornu, kommt hier
gewiß in seine Betrachtung. Andere rathen auf das Angels. Cwern, eine
Mühle, entweder, weil es Nüsse, und andern Kernfrüchte geschickt
zu öffnen weiß, oder auch wegen seiner großen Beweglichkeit, und
diesen kommt der heutige Englische Nahme zu Statten. Nach dem Frisch ist horn
eine bloße Verderbung der Endsylbe er, und diese Muthmaßung wird
durch die Niedersächsische Mundart bestätiget, wo dieses Thier Eker
und Ekerken heißt. [
1665-1666]