Die Ehrbegierde
, plur. car. die Begierde oder das lebhafte thätige
Verlangen nach Ehre, d. i. so wohl nach äußern Vorzügen, als
auch nach dem innern Urtheile anderer von unsern Vollkommenheiten. er hat viel
Ehrbegierde. Das läßt seine Ehrbegierde nicht zu.Anm. Ehrliebe,
Ehrtrieb, Ehrbegierde, Ehrdurst, Ehrgeitz und Ehrfurcht, sind bloß in der
innern Stärke des thätigen Verlangens nach Ehre, und der darin
gegründeten Sittlichkeit desselben unterschieden. Ehrliebe und Ehrtrieb
drucken weniger Thätigkeit aus, und werden jederzeit in gutem Verstande
gebraucht. Ehrbegierde, bezeichnet ein lebhafteres, mehr thätiges
Verlangen, und kann so wohl in gutem als bösem Verstande gebraucht werden,
nachdem die Mittel sind, die man zu Befriedigung dieses Verlangens wählet.
Ehrdurst und Ehrgeitz, welche aus einem höhern Grade dieser Begierde
bestehen, werden häufiger in nachtheiligem als gutem Verstande gebraucht;
Ehrfurcht aber, der höchste Grad des Ehrgeitzes, ist keiner guten
Auslegung fähig.
S. diese Wörter. [
1649-1650]