Durchstreichen
, verb. irreg.
S. Streichen.Durchstreichen. Ich streiche durch,
durchgestrichen. Es ist 1. ein Activum. 1) Einen Strich durch etwas machen.
Etwas Geschriebenes durchstreichen. Er hat die ganze Rechnung durchgestrichen.
2) Flüchtig durchwandern, in verächtlichem Verstande, nach Art der
Landstreicher; nur im gemeinen Leben für das folgende. Er hat das ganze
Land durchgestrichen, Einige Dichter haben auch dieses Wort in der edlern
Schreibart und in gutem Verstande gebraucht.
Wie manche Nachtigall am Elbestrome singt, Streicht Thal und
Wälder durch, Opitz. Wie oft hab ich nach dir die Fluren durchgestrichen!
Gell.
Allein in der letztern Stelle ist das Sylbenmaß Schuld
daran. 2. Ein Neutrum, mit seyn, sich flüchtig durch einen Ort bewegen. So
streicht der Wind in den Orgeln durch, wenn er von einer Cancelle zur andern,
oder neben den Registern wegstreicht.Durchstreichen. Ich durchstreiche,
durchstrichen; ein Activum, 1) Einen Strich durch etwas machen, in der
anständigern Schreibart. Er durchstrich die ganze Rechnung. 2)
Flüchtig durchwandern. Wie ein muthiges Roß, das ohne Reiter
zügellos weite Gefilde, durchstreiche, Dusch.
Wie ängstlich ward von mir der ganze Hain durchstrichen!
Wiel.
Auch in verächtlichen Verstande, nach Art der
Landstreicher. Dann durchstreiche als ein elender Landstreicher die Welt,
Dusch.Anm. Durstrichen und durchstreichen kommt schon bey dem Notker und
Willeram in gutem Verstande für durchwandern, durchreisen vor.
S. Streichen. [
1609-1610]