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Adelung - Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

Das Duett | | Der Duftbruch

Der Duft

, des -es, plur. die Düfte, Diminut. das Düftchen. 1) Überhaupt ein jeder Duft, feuchter Duft oder Nebel, besonders wenn er im Winter sich in Gestalt eines Reifes an die Körper anhänget.
Ich muos klagen das diu zit Sich so gar verkeret hat Secht wie heid und anger lit Vnd wie der walt in tuften stat. - - Winters grimmeTuot si (die Vögel) swigen uberall, Graf Wernher von Honberg.
In dieser Bedeutung ist es nur noch in einigen gemeinen Mundarten üblich. S. Duftbruch. 2) Die zarte Ausdünstung, besonders wohl riechender Körper; in welcher Bedeutung dieses Wort besonders der poetischen und höhern Schreibart eigen ist. Der süße Duft der Blumen. Die schönsten Rosen sollen dir die ersten Düfte des Morgens und die letzten des Abends entgegen düften, Dusch.
Der Welt im Rosengebüsch bläst süße Düfte zur Flur, Kleist.
Anm. Im Nieders. wird Duff, duffig, und im Holländ. dof, in allen Bedeutungen des Wortes dumpfig gebraucht. Im Dänischen bedeutet Duft so wohl die gelinde Bewegung der Luft, als auch den Staub. Das Ital. Tuffo bezeichnet gleichfalls einen dumpfigen Geruch. Es scheinet daher, daß Duft und dumpfig von Einem Stamme herkommen. S. Dumpfig und Staub. Im Oberdeutschen und Niedersächsischen ist dieses Wort überall männlichen Geschlechtes; nur einige Meißner gebrauchen es in dem weiblichen, die Duft. [1567-1568]
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