Der Druck
, des -es, plur. die -e, das Hauptwort von dem Verbo drucken. 1.
Die Handlung des Drückens so wohl, als des Druckens, und zwar, 1) des
Drückens, ohne Plural. (a) Eigentlich, die Bemühung, die Theile eines
Körpers in einen engern Raum zu bringen. Ein Druck mit der Hand.
Ein sanfter Druck macht oft das ganze Herz bekannt, Rost.
Einem einen Druck geben, figürlich, ihm einen
heimtückischen Streich spielen. Ihm den letzten Druck geben, sein
Unglück vollenden. Zuweilen wird dieses Wort auch in weiterer Bedeutung
von der Bemühung gebraucht, einen Körper aus seiner Stelle zu
bringen. Der Druck der Gewichte, d. i. der Zug. Der Druck der Feder in einer
Uhr. (b) Figürlich, Bedrückung. Seinen Schmerz unter dem Drucke der
Übel zu mäßigen wissen. Die Unterthanen seufzten unter dem
Drucke schwerer Auflagen. 2) Des Druckens, besonders des Buchdruckens mit allen
dahin gehörigen Nebenarbeiten. Ein Buch im den Druck geben, es drucken
lassen. Eine Schrift zum Drucken geben, zum Drucke befördern. Ein Buch im
Drucke ausgehen lassen, es durch den Druck bekannt machen, ist eine in der
anständigern Schreibart veraltete Redensart. Der erste Druck, die erste
Auflage eines Buches. Der zweyte Druck, u. s. f. Zuweilen deutet dieses Wort
auch die Art und Weise des Druckes an. Ein zierlicher, ein reiner, ein
leserlicher Druck. In dieser ganzen Bedeutung ist, wie bey andern Abstractis,
der Plural nicht üblich, obgleich einige derselben in der eigentlichen
Bedeutung des Drückens von einem wiederhohlten Drucke gewagt haben. 2.
Dasjenige, was gedruckt, oder durch den Druck hervor gebracht wird. So wohl
für die dadurch hervor gebrachte Schrift. Wenn der Druck noch neu ist, so
ziehet er sich im Schlagen der Bücher gerne ab. Als auch für
gedruckte Bücher. Alte Deutsche Drucke. Im Oberdeutschen wird dieses Wort
zuweilen auch von gekeltertem Weine, gepreßtem Öhle u. s. f.
gebraucht. Der erste Druck, Most, der durch die erste Arbeit der Kelterns
erhalten wird.Anm. Dieses Hauptwort lautet schon bey dem Notker Druch. In der
figürlichen Bedeutung für Angst, Kummer, kommt bey dem Tatian
Thrucnessi vor. [
1559-1560]