Drollig
, -er, -ste, adj. et adv. einen merklichen Grad Lachen erregend,
possierlich. Das ist drollig. Ein drolliger Mensch. Ein drolliger Spaß.
Ein drolliger Einfall. Das Drollige ist ungefähr die Grenze, wo sich edle
Komische von dem niedern Komischen scheidet.Anm. dieses Wort stammet
zunächst aus dem Niedersächsischen her, wo es drullig lautet, und
woher auch die Holländer ihr drol, die Engländer ihr droll, und die
Franzosen ihr drosle, drole haben. Die Abstammung ist noch ungewiß,
obgleich einige das Zeitwort trollen, im Nieders. trulen, trullen, rollen,
wälzen, andere das alte Nordische trolla, zaubern, hexen, Troll, ein
Gespenst, Dämon, Menage, aber drauculus, das Diminut. von draucus,
für das Stammwort ansehen; anderer Ableitungen zu geschweigen. In
Oberschwaben und Baiern ist Droll, Trolle ein Schimpfwort eines faulen
nichtswerthen Menschen, in der Schweiz bedeutet Tröler, einen bösen
Buben, und Trülle ist bey dem Pictorius eine liederliche Weibsperson,
prostibulum. Für drollig gebrauchen die Niedersachsen auch putzig,
schnurrig und schnakisch. [
1557-1558]