Die Döse
, plur. die -n, in den gemeinen Mundarten so wohl Ober- als
Niederdeutschlandes, eine Art eines runden hölzernen Gefäßes,
welches gemeiniglich auf drey verlängerten Dauben stehet und unten etwas
weiter als oben ist. Nach der Verschiedenheit seines Gebrauches entstehen die
zusammengesetzten Benennungen Backdöse, Waschdöse u. s. f. An einigen
Orten hat man auch in den Brauhäusern Kühldösen, das Bier darin
abkühlen zu lassen, welche nicht nur keine Füße haben, sondern
auch oben weiter als unten sind. In einigen nach der alten Art gebaueten
Salzkothen, wo das Dach auf der einen Seite bis auf die Erde gehet, heißt
der Boden, auf welchem die Salzstücke getrocknet werden, eine Tehse,
welches Wort Frisch sehr gezwungen von Dach ableitet.Anm. Im Oberdeutschen
lautet dieses Wort Teuse, Teusse, im Nieders. aber Döse, Dese. Im
Böhmischen bedeutet Dize, so wohl einen Milchkübel, als auch einen
Handkorb, eine Mulde. In Zürch ist die Tause eine Butte worin der
Communion-Wein zur Kirche getragen wird. [
1529-1530]