Doppeln
, verb. reg. act. welches nur in den gemeinen Mundarten so wohl
Ober- als Niederdeutschlandes üblich ist, und mit Würfeln in dem
Brete spielen bedeutet. Daher das Doppelspiel, das Bretspiel; ein Doppelstein,
so wohl ein Würfel, als auch ein Damstein; verdoppeln, verspielen u. s. f.
In weiterer Bedeutung wird es aber auch von dem Spielen mit Karten, besonders
von hohen Glücksspielen gebraucht. In beyden Fällen aber hat es gern
einen verhaßten Nebenbegriff, und bedeutet, aus dem Spiele eine
Leidenschaft machen, ingleichen im Spiele betriegen; daher ein Doppeler oft
für einen Betrieger, und Doppelung für Betrug vorkommen.Anm. Im
Nieders. lautet dieses Wort dobbeln, dabeln, däbbeln, im Oberdeutschen
toppeln, topeln, im Engl. to double, im Schwed. dubbla, dobbla. Es scheinet ein
altes Wort zu [
1519-1520] seyn, wo es nicht gar so alt ist,
als die Deutsche Neigung zu dem Spiele selbst, die schon Tacitus mit
Verwunderung beschreibet.
Gut ritterschaft ist topel spil,
heißt es in Winsbecks Paraen. Str. 20
Das luoder und topelspil Karten und verzeren vil,
Eschelbach.
Die Abstammung dieses Wortes ist so ausgemacht noch nicht,
obgleich einige nicht unwahrscheinliche Muthmaßungen vorhanden sind. Weil
das Bretspiel sonst auch Tafl, Tapl genannt wird, daher täfla im
Schwedischen auch im Brete spielen bedeutet, so vermuthet Wachter, daß es
von dem Wallisischen taflu, werfen, herkomme, worin ihm auch Ihre
beypflichtet. [
1521-1522]