Der Doppellaut
, des -es, plur. die -e, in der Sprachkunst, ein doppelter Laut,
ein Diphthong, d. i. ein Laut, der aus zwey Selbstlauten entstehet, wenn sie
mit Einer Öffnung des Mundes ausgesprochen werden, und gleichsam in Einen
Laut zusammen fließen. Dergleichen Doppellaute sind ai, ay, au, äu,
ei, ey, eu, weil beyde Selbstlaute deutlich gehöret werden, aber doch in
Einen Laut zusammen schmelzen. Nach diesem Begriffe fallen also nicht nur aa,
ee, und ie aus der Zahl der Doppellaute weg, weil sie, so wie ah, eh, Zeichen
gedehnter Selbstlaute sind, sondern auch ä, ö und ü, weil sie
wahre einfache Laute sind.
S. Aa, Ü und Je. [
1519-1520]