Diesseits
, adv. des Ortes, auf dieser Seite, im Gegensatze des jenseits.
Diesseits des Flusses, des Gebirges. Im Hochdeutschen verbindet man es am
liebsten mit dem Genitive. Opitz gebraucht es auch mit dem Dative, und Luther
in der Deutschen Bibel nach dem Muster der Oberdeutschen mit dem
Accusative. [
1493-1494] Figürlich bezeichnet es auch,
doch nur am häufigsten im Oberdeutschen, den Ort, wo man sich befindet.
Weil man sonst diesseits (d. i. von dieser, oder von unserer Seite)
genöthiget seyn würde, härtere Mittel vorzukehren.Anm. Die
letzte Hälfte ist da Hauptwort Seite, welches vermittelst des
angehängten s zu einem Nebenworte gemacht worden; welches auch in abseits,
anderseits, allerseits, beyderseits u. s. f. geschiehet. Man siehet hieraus
zugleich, daß diesseits dem Hochdeutschen Sprachgebrauche
gemäßer ist, als das Oberdeutsche diesseit, welches mehrmahls in der
Deutschen Bibel vorkommt.
S. Jenseits. Für diesseits ist in einigen
Oberdeutschen Gegenden auch herhalb und ennet, so wie für jenseits,
genhalb und aftert üblich. [
1495-1496]