Das Cabinett
, des -es, plur. die -e, aus dem Franz. Cabinet; überhaupt
ein jedes kleines und geheimes Zimmer. Besonders, 1) in den fürstlichen
Wohnungen, ein Zimmer, in welchem sich die Herrschaft aufzuhalten pfleget, wenn
dieselbe entweder geheime Audienz gibt, oder allein seyn will. Figürlich,
der Landesherr selbst, ingleichen ein Collegium der vornehmsten und
vertrautesten Minister, welchen ein Herr die Geheimnisse seines Landes
anvertraut. Etwas an das Cabinett berichten.
S. Cabinetts-Minister. 2) Ein Zimmer zu Kostbarkeiten
und Seltenheiten, welches, wenn es von einem größern Umfange ist,
eine Gallerie heißt. Ein Münz-Cabinett, Naturalien-Cabinett,
Kunst-Cabinett, Mineralien-Cabinett, Stufen-Cabinett u. s. f. Figürlich,
diese Seltenheit selbst, und eine jede Sammlung derselben. Ein
Münz-Cabinett sammeln, anlegen.Anm. Das t wird in der deutschen
Declination, wie in mehrern ausländischen Wörtern dieser Art,
gedoppelt ausgesprochen, und daher am richtigsten auch im Nominativo
verdoppelt, ob man es gleich nur einfach zu schreiben pfleget. Das Franz.
Cabinet, das Ital. Cabinetto, und Engl. Cabinet, sind Diminutiva von Cabane,
eine Hütte, welches ohne Zweifel von dem Deutschen Koben abstammet.
S. dieses Wort. [
1291-1292]