Der Corduan
, des -es, plur. inus. außer von mehrern Arten, die -e,
eine Art schwarzen Leders, welches vermittelst des Sumachs oder Schmacks und
der Galläpfel aus Bock- und Ziegenfellen bereit wird, und von welchem man
zweyerley Arten hat, den glatten oder Glanz-Corduan, der auf der Narbenseite
zugerichtet wird, und einen schönen Glanz hat, und den rauchen oder
rauchschwarzen Corduan, welcher seine Zurichtung auf der Fleischseite bekommt,
und rauch ist. Daher der Corduan-Macher, eine Art Gärber, welche die
Häute vermittelst des Sumachs gar machen, und dadurch Corduan hervor
bringen. [
1349-1350] Anm. Corduanus, Cordewan u. s. f.
kommen in dem mittlern Lateine schon seit dem eilften und zwölften
Jahrhunderte von solchem Leder vor. Vorher nannte man es auch Cordebisus und
Cordoversus. Aus diesem Worte haben die Franzosen ihr Corduan und die
Italiäner ihr Cordouano gemacht. Weil man von den ältesten Zeiten die
Schuhe aus diesem Leder verfertigte, so wurden daher die Schuster im mittlern
Lateine Cordobanarii, Cordoanerii u. s. f. im Französ. Cordonniers, und in
Deutschen ehedem auch Kurdeweren, Kordewaner genannt. Die gemeineste Meinung
ist, daß dieses Leder von der Stadt Corduba in Spanien seinen Nahmen hat,
wo es ehedem am häufigsten und besten verfertiget wurde, ob es man gleich
jetzt überall nachmacht, daher die Schuhe von solchem Lader ehedem auch
calcei de Corduba genannt wurden. Allein, da die ganze Gärberey, welche
die übrigen Europäer aus Spanien bekommen haben, keine Spanische
Erfindung ist, sondern erst durch die Mauren aus Afrika dahin gebracht, auch in
dem Dienste schon von den ältesten Zeiten her zu einer weit
größern Vollkommenheit gebracht worden, als in Europa, indem in der
Türkey Corduane von allen Farben verfertiget werden: so stehet es noch
dahin, ob der Ursprung dieses Wortes nicht in dem Arabischen zu suchen
ist. [
1351-1352]