Der Contrast
, des -es, plur. die -e, in den schönen Künsten, die
Mannigfaltigkeit in den Bildern und Vorstellungen, in Beziehung auf ihre
Ähnlichkeit oder Unähnlichkeit, ohne Plural. Wenn z. B. von drey
Figuren in einem Gemählde, die eine von vorn, die andere von hinten, und
die dritte von der Seite vorgestellet wird, so entstehet daraus ein Contract.
In engerer Bedeutung, die Verbindung zweyer dem Anscheine nach entgegen
gesetzter Vorstellungen, und die eine durch die andere anschaulicher zu machen.
Das ist freylich ein seltsamer Contract! Die Vernunft und die Narrheit! Zwey
allerliebste Gegenbilder! Weiße. Ingleichen solche Bilder und
Vorstellungen selbst, mit dem Plural. Daher das Verbum contrastiren, so wohl
als ein Neutrum, eine jede Figur muß mit dem andern Figuren ihrer Gruppe
contrastiren, d. i. anders gestellet, angeordnet u. s. f. seyn; als auch ein
Activum, den Contrast, d. i. Mannigfaltigkeit, und in engerer Bedeutung,
Gegenbilder hervor bringen. Aus dem Franz. und Italiän. Contraste und
Contrasto, welches wieder aus dem Latein. contrastatio zusammen gesetzet ist,
und eigentlich Entgegenstellung bedeutet. [
1349-1350]