Bücken
, verb. reg. recipr. den eigenen Rücken biegen. Sich
bücken etwas aufzuheben.
Indem nun Sylvia sich nach dem Bande bückt, So
küßt sie ihn geschwind, Gell.
Gebückt gehen. Besonders von der Neigung aus
Ehrerbiethung. Sich vor einem bücken. Sich tief, sich bis zur Erde
bücken. In dieser Bedeutung sind in der anständigern Sprechart sich
neigen, sich verbeugen, und sich beugen üblicher.Anm. Bücken,
Nieders. bukken, Dän. bukke, im Oberdeutschen gleichfalls bucken, ist das
Intensivum von biegen oder beugen, wie packen von plagen, nicken von neigen,
und andere mehr. Bey dem Ottfried bedeutet bouhnan mit dem Kopfe nicken,
innuere. Die gemeinen, besonders Oberdeutschen Mundarten, machen von diesem
Worte ein neues Frequentativum buckern, wofür andere kauern sagen: sich
auf die Erde buckern, sich mit gebogenen Knien auf die Erde setzen. Einem ein
Bein buckern, bedeutet eben daselbst, ihm ein Bein
unterschlagen. [
1245-1246]