Bruniren
, verb. reg. act. welches noch bey einigen Metallarbeitern,
besonders den Goldschmieden, üblich ist, wo es so viel als polieren,
glänzend machen, bedeutet. Daher das Brunir-Gold, des -es, plur. car.
polirtes Gold, welches mit einem Wolfs- oder Hundszahne, oder mit Blutstein
glänzend gerieben ist. Der Brunir-Stahl, des -es, plur. die -stähle,
ein stählernes Werkzeug bey den Goldschmieden, Instrumentmachern und
Messerschmieden, metallene Arbeiten damit zu poliren, welches Werkzeug bey
andern Handwerkern der Gärbstahl genannt wird.Anm. Dieses Zweitwort ist
zunächst aus dem Franz. brunir und Ital. brunire, welches gleichfalls
glätten, poliren bedeutet, und auch von dem Glätten des Leders und
der Schnitte an den Büchern bey den Buchbindern gebraucht wird. Es stammet
freylich von braun her, aber nicht so fern dieses Wort eine dunkele verbrannte
Farbe ausdruckt, sondern so fern es glänzend bedeutet; denn daß
brennen ehedem auch glänzen, leuchten bedeutet hat, und zum Theil noch
bedeutet, ist schon oben gezeiget worden. Eben diese Bedeutung scheinet das
Wort braun, in dem alten Gedichte auf Carls des Großen Feldzug V. 1715 zu
haben: menegen helm prunen, manchen glänzenden Helm; und V. 1901: mit
menegeme helme pruner uarwen. Was diese Ableitung von brennen noch
bestätiget, ist da Engl. to burnish, welches gleichfalls poliren bedeutet,
von to burn, brennen. Im Schwed. bedeutet bryna wetzen, schärfen, welche
Bedeutung sich mit dieser ganz wohl vereinigen lässet.
S. Braun und Brennen. Da Brunia, Bryn, Brinja, bey dem
Ottfried und andern alten Schriftstellern auch ein Helm, ingleichen einen
Harnisch bedeutet, so leiten die meisten Sprachforscher entweder bruniren von
Brunia oder dieses von jenem her. Allein der Übergang von einem zum andern
bleibt allemahl sehr hart und unge-wöhnlich, daher man beyde besser
für zwey verschiedene Wörter hält. Brunia würde sich
figürlicher von bryn, braun, brun, der Rand, oder das Oberste einer Sache
ableiten lassen.
S. Augenbraue, Bräme und 2. Brand. [
1221-1222]