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Adelung - Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

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Die Brombeere

, plur. die -n. die Frucht der Brombeerstaude, plur. die -n, welche schwarzblau von Farbe, und an Gestalt und Geschmack den Maulbeeren gleicht; Rubus fruticosus und caesius, L. Sie wächst in den Hecken, Zäunen, Vorhölzern und auf den Äckern, und hat theils starke holzige Stängel, theilsaber kriecht sie auf der Erde hin; beyde Arten sind mit Scharfen Stacheln oder Dornen versehen. Die Art, welche auf der Erde fortkriecht, Rubus caesius, L. wird im gemeinen Leben auch Krätzbeere, Bocksbeere, Bicksbeere, Fuchsbeere, Traubenbeere u. s. f. genannt. Sich wie die Brombeerstaude mit schwarzer Frucht um mich her kriecht, Geßu.Anm. In den gemeinen Mundarten lautet diese Staude und ihre Frucht Brummelbeere, Brommer, Brämbeste, Breme, Bremenbeere, im Dän. Brambär, im Engl. Bramble, im Angels. Braemhel, Bremel, bey dem Naban Maurus Praama. Vermuthlich stammet dieser Nahme von den Stacheln her, womit diese Staude umgeben ist, welche ehedem gleichfalls Bramen genannt wurden. Bramon sind schon bey dem Ottfried, und Pramün in Boxhorns Glossen, Dornhecken. S. Brame und Pfrieme. Aber da dieses Gewächs in Schlesien auch Kambeere genannt wird, so würde sich diese Benennung, vermittelst des Vorwörtchens be, auch von Kahm, Nuß, herleiten lassen; zumahl da diese Beeren wegen ihrer schwarzen Farbe auch Biksbeeren, Bocksbeeren, im Dän. auch Biaacbär und im Engl. Blackberries heißen. Der Französische Nahme der Himbeeren, Framboise, gehöret auch hierher. [1203-1204]
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