Die Bremse
, plur. die -n. 1) Eine Art großer Fliegen von grauer
Farbe, welche sehr empfindlich sticht, und besonders den Pferden und Hornviehe
nachstellet, daher die Pferdebremse und Viehbremse genannt wird; Tabanus, L.
Der Bißwurm ist eine Art derselben. In einigen Mundarten lautet dieses
Wort Bräme. 2) Verschiedene Werkzeuge, damit zu drücken oder zu
klemmen. Bey den Hufschmieden ist es ein Werkzeug, welches man den Pferden,
wenn sie bey dem Beschlagen oder einer andern Operation nicht halten wollen, an
die Nase, Lippe oder Ohren legt, und ihnen diese Theile fest damit einklemmt,
ihre Aufmerksamkeit auf diesen Schmerz zu richten. Im Bergbaue ist die Bremse,
oder in einigen Gegenden der Brems, ein langes Holz, welches in die Erde
befestiget wird, die Seile, wenn Holz in die Schächte gelassen werden
soll, darum zu wickeln, damit sie nicht zu schnell nachlassen. Eben daselbst
wird auch der Handgriff oder die Kurbel an einem kleinen Rade in der Welle des
Kehrrades der Brems oder die Bremse, in den Oberdeutschen Bergwerken die
Premse, genannt, vermittelst deren man dieses kleine Rad, welches daher auch
das Bremsrad heißt, nach Belieben hemmen kann. Ja in alten Arten von
Mühlen wird das Mittel, wodurch die Wirkung des Hauptrades gehemmet wird,
die Bremse genannt. Bey den Seilern ist die Bremse ein härenes Seil,
welches um die Lehre gewickelt wird, und das Tau beym Seilen glättet.Anm.
In der ersten Bedeutung kann dieses Wort so wohl von dem alten premen, Angels.
bremman, Griech. -
hier nichtlateinischer Text, siehe Image - , brummen, summen, als auch von dem alten bremen, stechen, (
S. 1. Brame und Pfriem,) herstammen. In der zweyten ist
es zwar mit dem Latein. premere aus einer und eben derselben Quelle; indessen
gehöret doch auch bremen, stechen, dahin, weil doch stechen und
drücken zwey Begriffe sind, welche einander nicht entbehren können.
Eine Viehbremse heißt im Engl. Breese, im Angels. Briesa, im Ital.
Brissio, im Holländ. Bremme, Bremse, und im Dän.
Bremse. [
1181-1182]