Der Bräutigam
, des -s, plur. die -e, eine verlobte Person männlichen
Geschlechtes, besonders am Tage der Hochzeit.Anm. Im Nieders. Brödegam,
Broegam, bey dem Ottfried Brutigomo, bey dem Notker Priutegom, im Holländ.
Bruydgom, im Angels, Bridguma, im Engl. Bridegroom,im Dän. Brudgam, im
Schwed. Brudgumme. Die letzte Sylbe dieses Wortes hätte den Wortforschern
nicht so schwierig vorkommen sollen, als wirklich geschehen ist; denn Gam ist
ein sehr altes bekanntes Wort, welches bey allen unsern alten Schriftstellern
und Nachbarn einen Mann oder eine Mannsperson bedeutet; bey dem Kero Comman,
bey Isidors Übersetzer Gomo, bey dem Ottfried Gomman und Gomo, Angels.
Guma, bey den alten und heutigen Schweden Gam, Gome und Gumma. Das Griech. -
hier nichtlateinischer Text, siehe Image -
und -
hier nichtlateinischer Text, siehe Image - scheinen genau damit verwandt zu seyn. Ulphilas nennt einen
Bräutigam Bruthfaths, bey dem Ottfried heißt er auch Vuirit, Wirth,
bey dem großen Haufen in Niedersachsen und Baiern Gespons, und unter den
Harzischen Bergleuten Gammel.
S. auch Gemahl. Die Niedersachsen machen von diesem
Worte ohne Bedenken den Plural Bräutigams. Im Hochdeutschen
müßte er Bräutigamme heißen, und alsdann müßte
man auch das Wort im Singular, wenigstens einer noch jetzt als gültig
angenommenen Regel zu Folge, Bräutigamm schreiben. Allein im Hochdeutschen
wird man den Plural wohl nur selten finden, obgleich das Wort desselben gar
wohl fähig ist, daher dieser Mangel bloß von dem unterlassenen
Gebrauche herrühret. Doch kommt er 4 Esr. 16, 35, vor; allein da lautet er
die Bräutigam, als wenn das Wort indeclinabel wäre. [
1169-1170]