* Der Brauch
, des -es, plur. die Bräuche, von dem folgenden Verbo
brauchen. 1) Die Anwendung einer Sache zu seinen Bedürfnissen; ohne
Plural. Die Gefäße zu unserm Brauch, Weish. 15, 7.
Schau alle Mittel an, Durch welcher Brauch ein Mensch zu rechte
kommen kann, Opitz.
2) Gewohnheit. Nach altem Brauch, 2 Macc. 5, 3. Nach
ritterlichem Brauch, Wiel.
Nur wenig ächte Deutsche Bräuche Sind unverjährt
im Deutschen Reiche, Uz.
Anm. In beyden Bedeutungen ist dieses Wort im Hochdeutschen
veraltet, und durch das zusammen gesetzte Gebrauch verdränget worden. Nur
in der zweyten wird es um der Kürze willen noch zuweilen von den Dichtern
im Andenken erhalten. Im Nieders. lautet es Bruuk, im Dän. Brug, im
Schwed. Bruk. Es stehet eigentlich für Bruchede, oder Bruchte, und zu
Notkers Zeiten sagte man noch wirklich Missebrucheda für Mißbrauch.
S. Brauchen und Gebrauch. [
1161-1162]