Die Boy
, oder Boj, plur. car. ein tuchartiges Gewebe, oder ein
unvollkommenes Tuch, woran die Kette von gekämmter Wolle ist. In
Deutschland hat man sie am häufigsten von schwarzer Farbe, daher sie auch
gemeiniglich zur Trauer gebracht wird, und den Dichtern als ein Sinnbild dieser
Empfindung nur gar zu bekannt ist. Daher der Boyweber, ein Tuchweber, der
hauptsächlich Boy webet.Anm. Das y wird in diesem Worte wie ein doppeltes
j ausgesprochen. Die meisten verwandten Sprachen haben statt des o ein a, wie
das Holländ. Baey, das Dänische Baj, das Nieders. Baje, das Franz.
Bay, Bays, das Ital. Baietta; nur die Schweden haben Boj. Im Englischen
heißt diese Art Zeuges Baize, und in einigen Französischen Gegenden
nennet man sie Baze. Wachter leitet beyde Mundarten von dem Griech. -
hier nichtlateinischer Text, siehe Image - , ein
Fell, ab, weil die Boy ein rauches Gewebe ist; eine Ableitung, welche freylich
sehr gezwungen scheinet. In Niedersachsen hat man noch eine andere Art groben
Zeuges, welches mit der Boy nicht als den Nahmen gemein hat, indem es
Bajerwand, d. i. Bajertuch, heißt, und woran der Zettel leinen, der
Eintrag aber wollen ist. Man könnte dieses Wort füglich mit einem
j, [
1139-1140] Boj schreiben, wenn nicht das y schon so
lange hergebracht wäre. Übrigens ist es im Oberdeutschen
männlichen Geschlechtes, der Boy. [
1141-1142]