Die Borte
, plur. die -n, überhaupt der Rand, oder die Einfassung
eines jeden Dinges, in welcher Bedeutung dieses Wort im Oberdeutschen nicht
selten ist. In eben dieser Mundart kommt es auch zuweilen von dem Ufer eines
Flusses oder Sees vor. Im Hochdeutschen wird es am häufigsten von der
künstlichen Einfassung der Kleider und ihrer Nähte gebraucht. Goldene
Borten, silberne Borten. Ein Kleid mit Borten besetzen. Die Spiegel, die
Koller, die Borten, die Kittel, Es. 3, 23. Oben mitten inne soll ein Loch seyn,
und ein Borte um das Loch her zusammen gefalten, 2. Mos. 28, 32, wo es nach dem
Muster einiger Oberdeutschen Mundarten, so wie Kap. 39, 23, in dem
männlichen Geschlechte vorkommt. Eben dieses männliche Geschlecht ist
auch in der Baukunst üblich, wo der mittlere Theil des Hauptgesimses oder
Gebälkes, oder der so genannte Fries, von einigen der Borten genannt
wird.Anm. In dem Fragmente eines alten Gedichtes auf den Feldzug Carls des
Großen wider die Saracenen kommt di Porte von dem Rande einer Sache vor.
Es ist dieses Wort mit dem vorigen Bort einerley. In dem Verbo bordiren, mit
Borten versehen, ist das d aus dem Französ. border beybehalten worden,
S. dasselbe. [
1131-1132]