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Adelung - Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

Der Blohm | | Blond

Blöken

, verb. reg. neutr. welches das Hülfswort habe bekommt, und das natürliche Geschrey des Rindviehes und der Schafe nachahmet,. Das freudige Blöcken der Kühe. Von den Schafen kommt es 1. Sam. 15, 14, und Tob. 2, 21, gar von den Ziegen vor, wo es aber blecken geschrieben ist.Anm. Es scheinet dieses Zeitwort das durch die Partikel be verlängerte Frequentativum von dem alten leuen zu seyn, welches von dem Brüllen so wohl des Rindviehes, als auch des Löwen üblich war. In einer alten Bibelübersetzung, deren in den Krit. Beytr. Th. 8, S. 13, gedacht wird, wird leuen von den Kühen gesagt, wofür eine andere nicht viel jüngere Übersetzung pulen hat. Das Nieders. leuen, das Engl. to low, das Holländ. loeyen, werden so wie ehedem das Angels. hlewan, noch jetzt von dem Brüllen der Kühe gebraucht. S. Löwe. Das vorhin gedachte pulen kommt mit dem Schwed. belia und böla, brüllen, und unserm heutigen bellen überein, wovon das Nieders. bölken, welches auch von dem Rindviehe gebraucht wird, nur das Frequentativum ist. Bläken kommt in Niedersachsen auch von dem Bellen der Hunde vor. Übrigens drucken schon die Griechen das Blöken der Schafe durch - hier nichtlateinischer Text, siehe Image - und - hier nichtlateinischer Text, siehe Image - aus. [1083-1084]
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