Bleich
, -er, -este, adj. et adv. 1) Kränklich weiß, nur von
der Farbe des Gesichtes. Bleich seyn, bleich werden. Er ward vor Schrecken
blaß und bleich.
Von kaltem Schrecken bleich, bath jeder um sein Leben,
Weiße.
[
1061-1062] 2) Abgeschossen, nicht den
gehörigen Grad der Lebhaftigkeit habend, von Farben. Eine bleiche Dinte.
Die Farbe ist sehr bleich. Bleichgelb, bleichroth u. s. f. verschossen gelb, u.
s. f. Zuweilen aber auch für blaßgelb, blaßroth.Anm. Pleich
kommt zwar Ein Mahl bey dem Notker und Stryker vor, allein es scheinet doch
vornehmlich der Niedersächsischen und der mit ihn verwandten Mundarten
eigen zu seyn. Im Nieders. lautet es bleek, im Dän. bleeg, im Schwed.
blek, im Isländ. bleikr, im Angels. blac, im Engl. bleak, im Slavon. und
Wend. blady und bled. Die Abstammung dieses Wortes ist noch ungewiß.
Wachter rechnet es zu -
hier nichtlateinischer Text, siehe Image - , Frisch zu blank, Ihre muthmaßlich zu black,
schwarz, weil bleich ein schwärzliches Weiß bedeutet. Es stehet
dahin, ob man es nicht richtiger von blecken, scheinen, ableiten könne,
und da würde bleich denjenigen Zustand eines Körpers bedeuten, da
dessen zufällige Farbe vergehet, und die natürliche Grundfarbe hervor
blicket oder zum Vorscheine kommt.
S. Bleichen und Blecken. [
1063-1064]