Das Bläßhuhn
, des -es, plur. die -hühner, eine Art Wasserhühner,
welche etwas größer, als ein Repphuhn und über dem ganzen Leibe
schwarz ist. Vorn auf dem schmalen spitzigen Schnabel hat es ein Stückchen
Fleisch, welches so groß wie eine halbe Haselnuß und mit einer
weißen glatten Haut überzogen ist, davon es den Nahmen
Bläßhuhn erhalten hat. Es hat lange schwarze Ruderfüße, und
einen schweren langsamen Flug, gehöret aber dessen ungeachtet zu den
Zugvögeln; Fulica atra, L. Wegen des jetzt gedachten weißen Fleckes
wird es in den gemeinen Mundarten auch Bläß, Blässe,
Bläßchen, Bläßlein, Bläßling,
Bläßänte, in Schwaben Blest, Blessing, in andern Oberdeutschen
Gegenden auch Belch, Belchine (vermuthlich von bleich, gleichsam Bleichhuhn,
oder von dem Latein. Fulica. Ital. Folega.) Forn, Pfaff, Höllsine, im
Hochdeutschen aber auch Horbel, Rohrhun, Wasserhuhn genannt. Wegen seines
kreischenden Geschreyes heißt es bey einigen auch Kritschschärbe,
S. Frisch Lex. v. Scharb. Sonst wird es auch nur
schlechthin das Wasserhuhn genannt. [
1047-1048]