Der Bischof
, des -es, plur. die Bischöfe. 1) in der christlichen
Kirche, der oberste geistliche in einer gewissen Gegend, der gemeiniglich unter
dem Erzbischofe, zuweilen auch unmittelbar unter dem Papste steht. In
Deutschland hat nur die Römische Kirche eigentliche Bischöfe; denn
die in einigen protestantischen Stiftern befindlichen Bischöfe sind keine
wirkliche Geistlichen, sondern nur Verwalter der Güter und Gerechtsame
ihres Stiftes. 2) Ein mit gebratenem Pomeranzensafte und Zucker versetzter
rother Wein, vielleicht, weil er einmahl das Lieblingsgetränk etwa eines
Bischofes gewesen.
S. auch Cardinal.Anm. Dieses Wort ist aus dem Griech.
und Latein. Episcopus mit Wegwerfung der ersten Sylbe gebildet. Biscof findet
sich schon bey dem Ottfried und Tatian, aber gemeiniglich nur in der Bedeutung
eines jeden Priesters, welchen Sinn Episcopus ehedem auch hatte. Tatian und
Isidors Übersetzer gebrauchen daher auch Biscofheit für Priesterthum.
In den spätern Zeiten findet sich für Bischof gemeiniglich Pischolf
und Pyscholf. [
1031-1032]