Die Binde
, plur. die -n, eigentlich alles, womit etwas gebunden oder
verbunden werden kann; ein Band. Heut zu Tage aber wird dieses Wort in
eingeschränkter Bedeutung nur von einem breiten Bande gebraucht, und zwar,
1) eigentlich, dergleichen die Binden der Wundärzte, die Hauptbinden,
Halsbinden, Leibbinden, Feldbinden u. s. f. sind. So pflegt man die
Gerechtig-keit mit einer Binde vor den Augen, zu mahlen. 2) Figürlich.
wegen einer Ähnlichkeit. Breite Streifen an den Hemden werden im gemeinen
Leben gleichfalls Binden oder Hemdbinden genannt. In der Wapenkunst ist die
Binde so viel als ein Streifen, d. i. ein Balken, der nicht seine gehörige
Breite hat. In der Baukunst heißen die Streifen, womit man zuweilen die
Säulen überzieht, gleichfalls Binden.Anm. Binde, bey dem Willeram
Binta, ist von dem Präsenti des folgenden Zeitwortes, so wie Band von
dessen Imperfecto, und Bund von dessen Supino herstammet. Daß Binde
bloß von einem breiten Banden gebraucht wird, hat nichts als das Herkommen
für sich. [
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