Der Beysitzer
, des -s, plur. ut nom. sing. 1) Ein Rath in einem Collegio,
welcher nebst dem Präsidenten die Urtheile über die vorkommenden
Sachen sprechen hilft; besonders ein solcher Rath in einem Gerichte. Die
Benennung ist an vielen Orten anstatt des ehemaligen Nahmens der Schöppen
aufgekommen, der aber auch noch hin und wieder üblich ist. Bey den
Longobarden hießen diese Beysitzer oder Schöppen Gastaldii, und
Sculdasii, Schultheißen, bey den Westgothen Tyuphadi und Gardingi, bey den
Sachsen und Westphalen Scabini, Scaviones, Schöppen, bey den Franken
Rachinburgi, Sachibarones, und Tungini, in den spätern Zeiten
Urtheilsfinder, Urtheilssprecher, Urtheiler, Zulassen, Stuhlgenossen u. s. f.
2) An einigen Orten, z. B. zu Regensburg, ein Bürger, welcher nicht
ansässig ist.
S. Beysaß 2. [
989-990]